Tod, Entscheidung und Zufriedenheit: Warum echte Freiheit mit dem Ende beginnt

Na, hast du mich schon vermisst. Keine Sorge, ich bin noch da. Nur etwas anders. Bisher war es so, dass ich die Tageskarten alle schon vorab für die ganze Woche gezogen habe. Meist am Wochenende. Auch die Beiträge wurden immer einen Tag im Voraus geschrieben. Alles war darauf ausgerichtet, dass du meinen Beitrag am Vormittag bekommst. Doch gestern stellte ich fest, dass ich einfach keine Kraft mehr hatte, um irgendetwas zu produzieren. Ich war müde und zwar verdient. Die letzten Tage waren intensiv. Ich habe es immer als höchste Priorität gesehen, meine Beiträge für dich nicht auf Grund von Algorithmen zu machen, sondern wirklich für dich. Ich empfinde es einfach als wichtig, dass du dir etwas mitnehmen kannst. Beiträge ohne Aussage gibt es genug im Internet, da muss ich nicht auch mitmachen.

Ich habe also gestern geruht. Das habe ich mir einfach verdient. Somit ist auch die erste Karte, welche ich dir heute zeige, der Tod. Vor dieser Karte fürchten sich viele. Das Skelett in schwarzer Rüstung reitet über ein Feld. Wir sehen einen gefallenen König, die Krone liegt neben ihm. Der Tod ist jedoch für uns alle gleich. Er macht keinen Unterschied über Herkunft, Größe, Geschlecht oder Aussehen. Wenn er kommt, dann wissen wir, es ist vorbei. Doch im Hintergrund geht die Sonne des neuen Tages auf. Denn der Tod ist notwendig. Alte Bäume müssen fallen, damit neue Platz zum Leben finden. Es ist ein ewiges Kommen und Gehen. Allgemein steht der Tod immer für das Ende. Etwas hört auf. Bei mir war es eine Arbeitsweise, er kann aber auch für das Ende eines Zyklus‘ stehen, für das Ende einer Beziehung oder das Ende einer Arbeit. Enden sind vielfältig. Manche sind der Start für eine Pause, also temporär. Andere sind endgültig. Wenn er kommt, dann wird er es uns sagen. Im Moment würde ich für mich sagen: Die Zeit des Vorbereitens ist vorbei. Wenn ich einen Beitrag schreibe, dann schreibe ich ihn genau dann, wann und wo ich möchte.

Die zweite Karte welche erschien, ist die 2 der Schwerter. Diese Karte zeigt eine Person, welche mit dem Rücken zum Meer sitzt. Die Augen verbunden. In jeder Hand hält sie ein Schwert. Die Arme sind überkreuzt, so dass beide Spitzen in verschiedene Richtungen weisen. Diese Karte ist die personifizierte Entscheidung. Es geht bei ihr nicht darum, wie oder wofür man sich entscheidet, sondern darum, dass man es tut. Entscheidungen und zwar bewusste Entscheidungen sind wichtig. Sie schenken uns Kontrolle über das Sein und wir entscheiden sehr oft am Tag, meist unbewusst. Viele Entscheidungen treffen wir auch aus einer Art Zugzwang heraus. Wir fühlen uns an die Wand gedrängt und wählen so meist, den im Moment schnellsten Ausweg. Doch jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen. Bei dieser Karte ist jedoch eins ganz klar: Es ist egal, in welche Richtung du nun gehst. Das Meer bleibt ruhig. Beide Schwerter sind gleich. Für mich ist es einfach gestern Abend nur so gegangen. Diese Entscheidung bedeutete ja nicht, dass ich nicht mehr schreibe, sondern dass ich nicht mehr vorschreibe. Mal schauen, wie lange das so bleibt.

Nun zur letzten Karte für heute: Die 9 Der Kelche. Das ist die Karte der Zufriedenheit und des Luxus. Beides sind Gefühle, welche für jeden Menschen andere Voraussetzungen benötigen. Ein Gefühl von Zufriedenheit ist bei mir generell schnell erreicht. Ich bin doch recht anspruchslos, wenn ich ehrlich bin. Das einzige, was in der Lage ist, diese Zufriedenheit schnell zu zerstören, ist Langeweile. Ansonsten brauche ich keine 4 Sterne Küche oder irgendetwas Besonderes. Ich habe was ich brauche und das ist gut. Luxus ist für mich da schon etwas schwieriger zu erfüllen. Was bedeutet Luxus für dich? Für mich bedeutet es, meinen Tag genau so zu gestalten, wie ich möchte. Heute zum Beispiel habe ich zwar eine Schicht auf Arbeit, aber ich konnte entscheiden, wann ich los fahre. Möchte ich früher da sein und vielleicht noch einen Kaffee trinken und entspannen? Meine Aufgaben sind klar geregelt und doch kann ich entscheiden, wann ich sie mache. Manches erledige ich einfach zu Beginn, anderes nebenbei und manches zum Schluss. Ich teile mir das so ein, dass es für mich passt und sich richtig anfühlt.

Jetzt habe ich sogar mal Zeit und einen freien Kopf, um diesen Beitrag zu schreiben. Irgendwie ist das der pure Luxus. Auch zu Hause warten ein paar Aufgaben auf mich, doch ich entscheide, was ich wann mache. Genau das ist es, was ich mit meiner Selbstständigkeit erreichen wollte: Meine Zeit frei gestalten zu können und meinen Tag so zu gestalten, wie es für mich richtig ist.

Wenn du möchtest begleite ich dich gern und schaue für dich in die Karten. Wir können ja auch gezielt schauen, was für dich Luxus und Zufriedenheit bedeutet oder welche Entscheidung getroffen werden sollten, um beides zu erreichen. Es gibt so viele Möglichkeiten, du musst nur bereit sein, sie kennen zu lernen.

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Credits

Rider–Waite-Smith Tarot
veröffentlicht bei Königsfurt-Urania Verlag
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